Dekan

Dekan
De|kan 〈m. 1
1. Leiter einer Hochschulfakultät
2. 〈evang. Kirche〉 Superintendent
3. 〈kath. Kirche〉 Vorsteher eines geistl. Kollegiums; oV Dechant
[<ahd. techan <lat. decanus „Führer von 10 Mann“, „Vorgesetzter von 10 Mönchen“; zu decem „zehn“]

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De|kan, der; -s, -e [mlat. decanus = Propst; Vogt < lat. decanus = Führer von zehn Mann]:
1. (kath. Rel.) Dechant.
2. (ev. Kirche; in Süddeutschland) Superintendent.
3. Vorsteher einer Fakultät od. eines Fachbereichs an der Universität.

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Dekan
 
[lateinisch »Vorsteher von zehn«] der, -s/-e,  
 1) Hochschulwesen: der auf ein oder zwei Jahre gewählte Leiter eines Fachbereichs beziehungsweise einer Fakultät; in der Regel Vertreter dieses Bereichs im akademischen Senat, falls dieser sich nicht aus Wahlsenatoren zusammensetzt.
 
 2) Kirchenwesen: Dechant, Erzpriester, Landdekan, Zwischeninstanz zwischen Bischof und Pfarrer, entstanden aus dem Amt des Archipresbyters, im Mittelalter auch zwischen Archidiakon und Pfarrer, soweit nicht, wie besonders im Byzantinischen Reich, die Archidiakone so zahlreich waren, dass sich ein besonderes Amt des Dekans zunächst nicht bildete. In der katholischen Kirche wird der Dekan nach Anhörung der Priester des Dekanats vom Bischof ernannt; er beaufsichtigt in dessen Auftrag seinen Amtsbezirk, das Dekanat, eine ebenfalls vom Bischof gebildete Zusammenfassung mehrerer Pfarreien, versammelt die Geistlichen des Dekanats zu Dekanatskonferenzen, koordiniert deren Tätigkeit und visitiert die Pfarreien (cc. 553-555 CIC). Die Bildung von Dekanaten ist gemeinrechtlich vorgeschrieben; eine partikularrechtliche Weiterbildung in Deutschland ist die Zusammenfassung der Dekanate einer Stadt zu einem Stadtdekanat oder mehrerer Dekanate zu einer Region.
 
Den Titel Dekan führen ferner der Vorsitzende des Kardinalskollegiums (Kardinaldekan), der Vorsitzende der Rota Romana (in der Regel der dienstälteste Richter) und vielfach Dignitäre der Dom- und Kollegiatkapitel (Domdekan, Stiftsdekan).
 
In den evangelischen Landeskirchen von Baden, Bayern, Hessen und Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz und Württemberg ist Dekan die Amtsbezeichnung für einen Geistlichen, der neben seiner Aufgabe in der Kirchengemeinde auf der Ebene der kirchlichen Mittelstufe (Kirchenkreis, Dekanatsbezirk) Aufgaben der Aufsicht und seelsorgerliche Betreuung gegenüber den Pfarrern wahrnimmt.
 

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De|kan, der; -s, -e [mlat. decanus = Probst; Vogt < lat. decanus = Führer von zehn Mann]: 1. (kath. Rel.) Dechant. 2. (ev. Rel.; in Süddeutschland) Superintendent. 3. Vorsteher einer Fakultät od. eines Fachbereichs an der Universität.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Dekan — steht für: Decan, eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkane Amtsbezeichnung: Dekan (Hochschule), den Vorsteher und Sprecher einer Fakultät oder eines Fachbereichs an einer Hochschule Dekan (Kirche), Dechant, in der römisch katholischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dekan — Sm Vorsteher (einer Fakultät, usw.) per. Wortschatz fach. (10. Jh., Form 15. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus l. decānus, eigentlich Vorsteher von zehn , einer Ableitung von l. decem zehn . Zunächst Führer der aus zehn Mann bestehenden Untereinheit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • dekan — dèkān m <G dekána> DEFINICIJA 1. u helenskoj i rimskoj vojsci zapovjednik skupine od 10 vojnika 2. administrativni voditelj fakulteta i predsjednik najvišeg stručnog tijela na fakultetu [dekan Pravnog fakulteta] 3. crkv. a. najstariji… …   Hrvatski jezični portal

  • dekan — *dekan germ.?, Substantiv: nhd. Führer, Führer von zehn Mann; ne. leader of ten; Interferenz: Lehnwort lat. decānus; Etymologie: s. lat. decānus, Maskulinum, Dekan, Vorsteher von zehn; …   Germanisches Wörterbuch

  • Dekān — Dekān, 1) (Dechant), vormals in den Klöstern der Vorsteher über 9 Cönobiten, eine solche Vorsteherin Dekanissin (Dechantin); 2) (D. lecticariorum), unter Constantin u. Theodosius der Vorsteher der Leichenträger; 3) (Dechant), in Kathedralkirchen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dēkan — (Dekhan, vom sanskritischen Dakschina, das rechts gelegene od. südlich gelegene Land), im Allgemeinen die ganze Südhälfte Vorderindiens, welche ein großes, im W. u. O. vom Medischen Ocean umspültes, im N. durch die Ketten des Vindhyagebirges vom… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dekān — (griech., lat. Decanus; engl. Dean, franz. Doyen), in der katholischen Kirche der dem Kapitel eines Stifls vorstehende Kanonikus (Dechant, an Kathedralkirchen Domdechant); in der protestantischen Kirche soviel wie Superintendent, geistlicher… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dekan — Dekān (lat. decānus), eigentlich ein Führer von 10 Mann, jetzt Vorsteher überhaupt, z.B. einer Universitätsfakultät, eines Domstifts (Domdechant) oder Kirchensprengels. In manchen Gegenden Titel der evang. Superintendenten; Dekanei (Dechanei),… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dekan [2] — Dekan, Halbinsel, Hochland in Ostindien (s.d.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dekan [1] — Dekan, lat. decanus, griech. von δέκα Einer der über 10 gesetzt ist; decanus hieß der Führer einer decania oder Zeltgenossenschaft, eines contubernium aus 10 Soldaten bestehend, zu Konstantins Zeit der Aufseher bei Leichenbegängnissen, bei den… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Dekan [2] — Dekan , Dakschina, der südl. Theil der vorderind. Halbinsel, eine Hochfläche von 2000–5000 Höhe; den Nordrand bildet das Vindhyagebirge, den Ost und Westrand die östl. und westl. Ghats; im Süden lauft die Halbinsel in das Cap Comorin aus. Das… …   Herders Conversations-Lexikon

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